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Jean Bässler konzentriert sich auf seinen Prolog. (Photo: Nicolas Zylberglait) 1999 schickten wir das Deutsche Hohenfelder-Concorde Team, eine GS III Mannschaft, nach Südamerika zu der nationalen Rundfahrt in Uruguay. Wenn die lokale Rennveranstalter die Fahrer nicht gut pflegt und das Management des Teams keinen Budget zur verfügung stellt, wird es sehr schwer für die Fahrer und ihrer Begeleiter. Dies machte Vuelta Ciclista del Uruguay ein sehr schweres Rennen. Nicht wegen des hohen Niveaus, sondern wegen der schlechten Verhältnisse für die ausländische Mannschaften. Essen gab es meist erst um 21:30 Uhr in einer Küche für Obdachlose. Die Schlafverhältnisse waren ähnlich, das ganze Team (neun Personen) musste sich mit einem Zimmer begnügen. Als Krönung war da noch der verrückte Busfahrer, der die Fahrer jeden Morgen um 5 Uhr weckte, weil er deren Gepäck zum nächsten "Hotel" bringen wollte. Acht Tage von Hühnchen und Reis leben und dann auch noch die Uruguayaner aus ihren Luxushotels abholen, das war schon ein hartes Los.
Hier sieht man eine Schlafkammer von neun Leuten. Die 180-200 Kilometer Etappen jeden Tag, zusammen mit diesen Lebensverhält- nissen, nebenbei wurde auch noch bei den Zeitfahren mit der Zeit gepfuscht, das schlauchte das Team. Die zwei letzen Fahrer im Rennen, Holger Sievers und Jean Bässler, waren so krank, dass sie aufgeben mussten. Die letzte Nacht war dramatisch. Jean Bässler litt unter 42 Grad Fieber, hielt die ganze Mannschaft wach. Letztendlich kam ein Krankenwagen mit zwei Pflegern, die eher wirkten, wie zwei Henker und versorgten Jean mit einer riesigen Injektion. Diese setzte ihn 48 Stunden lang Schachmatt.
"Guten Appetit" in der Obdachlosenküche. Die Fahrer fanden schnell genug heraus, dass sie die Uruguayanischen Sprinter nicht schlagen würden (auch verursacht durch falsche Zielstreckenpläne und falsch platzierte Anzeigetafeln des letzten Kilometers). Deshalb fuhren sie jeden Tag frühe Attacken. Neben Dahlbergs zweiten Platz in einer Etappe war das Resultat, dass das Deutsche Team jeden Abend für Stunden im nationalen Fernsehen gezeigt wurde.
Vorbereiten auf eine Etappe...... und Erhohlen danach.
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